Vielleicht hat sie der eine oder andere von euch schonmal erlebt: Panikattacken in der Prüfung. Da hat man stundenlang gesessen und gebüffelt und von einem Moment auf den anderen scheint alles weg zu sein. Wie ihr in solchen Situationen wieder einen klaren Kopf bekommt, soll Thema meines heutigen Artikels sein.
Ich persönlich erinnere mich nur noch zu gut an eine meiner Mathematikprüfungen während des Studiums. Bis zur Prüfung war alles klar und ich gebe zu, dass mir Mathe liegt und ich da nie Probleme hatte. Nie im Traum wäre mir eingefallen, dass ich mal durch eine Matheprüfung rassel - und doch ist es passiert!
Ich hab mich gut vorbereitet, war fit für die Prüfung, die Aufgaben wurden ausgeteilt und ich fing an die ersten Aufgaben zu rechnen... und auf einmal passierte es: Es fing damit an, dass ich überlegte, wie ich eine Aufgabe lösen müsse. Mir fiel dies trotz angestrengtem Überlegen nicht ein, eine gewisse Unruhe machte sich breit. Ich blätterte erst ruhig, dann immer verzweifelter in den Nachschlagewerken, die uns für die Prüfung zur Verfügung standen und merkte, wie die Panik in mir hochkroch. Das Ende vom Lied: Auch bei allen weiteren Aufgaben, wusste ich rein gar nichts mehr. Mein Kopf war total leer und ich glaube, ich hätte an dieser Stelle nicht mal 1 + 1 rechnen können. Was aber hatte ich falsch gemacht? Statt zu versuchen, meine Blockade zu lösen, habe ich mich noch viel mehr darauf konzentriert.
Für solche Situationen kann ich euch folgenden Trick empfehlen, den ihr allerdings schon vor der Prüfung einüben solltet, damit er dann in einer Prüfungssituation auch reibungsslos funktioniert.
Sucht euch ein Foto oder Bild, welches angenehme Erinnerungen bei euch weckt und betrachtet dieses ausgiebig. Versucht euch ganz bewusst in die Situation auf dem Foto hineinzuversetzen: Welche Geräusche waren zu hören? Welche Gerüche konntest du riechen? Wie hast du dich gefühlt? Konntest du die Sonne oder den Wind auf deiner Haut wahrnehmen?
Jetzt schließ die Augen und lass dieses Bild vor deinem inneren Auge erscheinen. Konzentriere dich dabei wieder gezielt auf die positiven Sinneswahrnehmungen, die damit verbunden waren. Atme dabei tief durch die Nase in den Bauch ein (am besten von 1 bis 4 zählen) und durch den leicht geöffneten Mund wieder aus (hier zählst du jetzt gedanklich von 1 bis 8). Du atmest also länger aus als ein. Gern kannst du dir dabei auch vorstellen, wie alle schlechten Gedanken und Ängste dabei aus deinem Körper herausströmen. Ich weiß, das Ganze klingt etwas abgehoben und freaky, aber es hilft wirklich bei einer Paniksituation wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wichtig hierfür ist aber, dass das Heraufbeschwören des Bildes und die Atemtechnik im Vorfeld öfters trainiert werden, damit das in der betreffenden Situation dann automatisch funktioniert. Sowas kannst du übrigens wunderbar trainieren, wenn du mal wieder an der Kasse mit der längsten Schlange steht.
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