Wie schreibe ich eine Erörterung?

Nachdem ich den letzten Artikeln einige Hinweise zur Prüfung allgemein als auch zum Pflichtteil gegeben haben, möchte ich mich heute dem Wahlteil zuwenden. Nochmal zur Erinnerung: Der Wahlteil der Prüfung besteht aus drei Wahlaufgaben, von denen ihr euch eine aussuchen und bearbeiten müsst. Dabei handelt es sich um Aufgaben, die zeigen sollen, ob ihr in der Lage seid, eigene Texte zu einem vorgegebenen Sachverhalt zu entwickeln. Das kann vom Tagebucheintrag, über einen inneren Monolog, einem Zeitungsartikel bis hin zu einer Erörterung gehen. Dabei machen es die Prüfer gerade bei letzterer nicht unbedingt einfach: In den wenigsten Fällen steht in der Aufgabenstellung klar drin, dass ihr eine Erörterung schreiben sollt. Diese kann auch als Leserbrief oder Beschwerde auftauchen.


Formen der Erörterung

Es gibt im Wesentlichen zwei wichtige Arten der Erörterung, die für die Prüfung wichtig sind: die lineare Erörtertung und die dialektische Erörterung. Bei der linearen Erörterung geht man fast genau wie bei der dialektischen Erörterung vor, nur, dass diese Form der Erörterung nur einen Standpunkt betrachtet. Bei der dialektischen Erörterung müsst ihr also Pro und Kontra in einem zusammenhängenden Text schreiben.  Genaue Hinweise zum methodischen Vorgehen findet ihr in beigefügtem Video.

 

Wichtig: Es kann zum Teil vorkommen, dass Leserbriefe/Beschwerden aus der einen und aus der anderen Sicht getrennt zu schreiben sind. Das bedeutet also, ihr müsst zwar auch Pro und Kontra-Standpunkte sammeln und diese zu vollständigen Argumenten entfalten, aber ihr macht das in zwei Texten in Form einer linearen Erörterung. Ihr seht: Auch für den Wahlteil gilt - aufmerksam die Aufgabenstellung lesen.

Im Wesentlichen könnt ihr euch dennoch an der Vorgehensweise zur dialektischen Erörterung orientieren. Auf zwei Unterschiede möchte an dieser Stelle noch hinweisen:

1. Bei der Einleitung führt ihr bei einer linearen Erörterung nur auf das Thema hin. (Im Gegensatz dazu eignet sich bei einer dialektischen Erörterung gut eine provokante/zum Nachdenken anregende Fragestellung.)

2. Im Schlussteil fasst ihr bei einer linearen Erörterung einfach zusammen. (Im Gegensatz hierzu wird bei der dialektischen Erörterung nochmal gegeneinander abgewogen und dann zusammengefasst - ein Fazit gezogen. Das geht bei einer linearen Erörterung natürlich schlecht, weil ihr da ja nur einen Blickwinkel habt - es gibt also nichts, was gegeneinander abgewogen werden könnte.)

 

Und noch ein allerletzter Hinweis: Ich glaub die Prüfer finden eher immer das Sanduhrprinzip bei einer dialektischen Erörterung toll. ;-)

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